Ein Leben für die Musik

Der Kammersänger und Moderator Günter Wewel

„Günter Wewel studierte an der Hochschule für Musik in Dortmund, ließ seine Stimme ausbilden und profilierte sich zu einem profunden Bass, dessen Stern am Opernhimmel nun schon seit vielen Jahren strahlt und leuchtet – und das dank seiner phänomenalen Stimme, die ja fast die Urkraft eines Titanen erreicht und bis in die tiefsten Register hinab singen kann (vier Töne unter dem „Tiefen C“) und trotzdem noch ein Ebenmaß behält.

Und dank dieser Stimme ist er ein gern engagierter und ebenso gern gehörter Gast an den renommierten Opernbühnen Europas und darüber hinaus. Wo immer er auftritt, wo immer er singt und spielt, sind sich Publikum und Kritik einig in der Beurteilung: Man feiert ihn als einen imponierenden, faszinierenden, raumsprengenden Superlativ – um nur einige Attribute zu zitieren, die die Medien ihm zugeordnet haben.

Und dann hat er seit langem schon den Status eines „hochberühmten Mannes“ – in Anspielung an den Text einer seiner Paraderollen, den Baculus in der Lorzing-Oper „Der Wildschütz“. Aber auch in der Operette ist er spielend und singend einfach prachtvoll. Und dass er seine Stimme nicht nur forcierend, im Crescendo zum Fortissimo steigern kann, also zu höchster Kraftentfaltung, sondern dass er auch sanft, mit Anmut – also wie es in der Musiksprache heißt: Affettuoso – herzbewegend singen kann, das beweist er immer dann, wenn er Volkslieder interpretiert.

Er hat 80 Opernpartien studiert und auf den Bühnen erarbeitet. Er hat – abgesehen von seiner eigenen Sendereihe „KEIN SCHÖNER LAND“ – in über 100 Fernsehsendungen mitgewirkt; er war zu Gast bei Hans Rosenthal, Wim Thoelke, Heinz Schenk, Max Schautzer, Dieter-Thomas Heck – um nur einige zu nennen. Man hat ihm für seine Verdienste um die Volksmusik schon vor Jahren die Hermann-Löns-Medaille verliehen – den “ Oscar“ der Volksmusik. Das hat man kürzlich wiederholt, indem man sie – in Gold gefasst – noch einmal überreichte.

Aber seine schönste Auszeichnung erhielt er im März 1989: Er wurde geehrt durch die Verleihung des Titels „KAMMERSÄNGER“. Das alles erfüllt ihn nicht mit Stolz, auch nicht mit Genugtuung, sondern mit Dank und Demut vor der Gnade seiner Stimme.

Und so hoffen wir mit ihm, dass er noch lange tonangebend in der Musik wirken kann zur Freude der Menschen, deren Herzen er durch seine Stimme bewegen kann.“
(Erich Richter)

Kammersänger Günter Wewel, der im Dezember 1994 seinen 60. Geburtstag feierte, wurde im Oktober 1992 vom Bundespräsidenten auf Vorschlag des Herrn Ministerpräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet für seine Verdienste als internationaler Botschafter der Musik und als Förderer wertvollen deutschen Wort- und Liedgutes in der von ihm moderierten ARD-Fernsehsendereihe „Kein schöner Land“ sowie für sein vorbildliches Engagement für bedürftige und kranke Menschen.

Bei seinen zahlreichen Verpflichtungen bleibt Günter Wewel für das Privatleben nur wenig Zeit: In seinem Arnsberger Elternhaus erholt er sich viel zu selten von den Strapazen seines Metiers. Seine Frau Gisela, mit der er seit Jahrzehnten glücklich verheiratet ist, begleitet ihn treu auf jeder Reise. Bei allem Erfolg ist er immer der alte geblieben. Toleranz, Bescheidenheit und Geradlinigkeit stehen ihm dabei als wichtige Tugenden zur Seite.